Mittwoch, 27. November 2013

mäuse-fänger-kurs

am 20.11. lud ein unternehmen, das sich auf biologischen pflanzenschutz spezialisiert hat, zu einem mäusefänger-seminar. aus der schweiz reiste eigens ein mäuse-fang-profi an, der die teilnehmer in theorie und praxis schulte.

feldmaus und wühlmaus richten direkten schaden an. der maulwurf ist eigentlich ein nützling, in dessen gänge sich dann aber wühlmäuse einnisten können.

die mausarten sind relativ einfach zu unterscheiden:


der maulwurf erzeugt einen relativ hohen haufen, der gang darunter befindet sich in der mitte und geht senkrecht hinunter.

die wühlmaus produziert einen flacheren haufen, der gang ist etwas seitlich versetzt und geht schräg in den boden.

die feldmaus hat in der regel ein freiliegendes loch und einen sehr kleinen erdhaufen.

wenn keine erdhaufen sichtbar sind, heißt das nicht, dass keine mäuse am werk sind. erdhaufen entstehen nur, wenn gänge und bauten errichtet werden. manchmal sind die unterirdischen gänge auch auf der oberfläche angedeutet.



die im kurs eingesetzte falle zielt auf die wühlmaus ab.


das gesamte fangset besteht aus einem suchstab, einem lochschneider, der falle und einem markierstab.


mit dem suchstab wird an verdächtigen stellen zb. zwischen zwei erdhügeln eingestochen. findet sich eine abschnitt, wo der stab fast von alleine einsinkt, ist mit großer wahrscheinlichkeit ein mausgang gefunden.

mit dem lochschneider wird nun ein loch gestochen, etwas tiefer als der mausegang selbst. dann werden die erdreste aus den gängen entfernt, die mausefalle eingesetzt und rundherum mit etwas erde abgedichtet. anschließend wird die falle gespannt. geht eine maus in die falle, hört man ein deutliches klicken.der markierstab soll ein wiederauffinden der falle ermöglichen und vor beschädigungen zb. beim mulchen schützen.

in der birnenanlage ist die wühlmaus bisher kein problem, da sie die birnenwurzeln nicht mag und den löwenzahn vorzieht. in apfelanlagen nimmt sie aber die wurzeln gerne an und richtet mitunter großen schaden an.

sanddorn-ernte und verarbeitung

zufällig wurde ich auf ein paar sanddorn-sträucher aufmerksam, die ich beernten durfte. die aststücke mit den früchten wurden herausgezwickt.


nach dem abrebeln der früchte bleiben die aststücke übrig.






man sollte beim rebeln nicht wehleidig sein oder ordentliche handschuhe tragen.

die früchte wurde anschließend mit dampf entsaftet ...


... und zu sanddorn-likör verarbeitet.

 
farblich und geschmacklich ist der sanddornlikör nicht so intensiv wie der dirndl-likör. da der sanddorn aber eine interessante frucht mit vielen weiteren verwendungsmöglichkeiten ist, wurden im november 2 sträucher in der obstanlage gepflanzt. ein männchen und ein weibchen.


bis zur ersten ernte wird es aber noch ein bisschen dauern.

mispeln geerntet

durch zufall erfuhr ich von einem mispel-baum, deren früchte ich ernten konnte. baum und früchte sind nicht bio-zertifiziert. der kleine baum mit kaum 3 meter höhe lieferte ca. 60 kg asperln, wie sie bei uns eigentlich heißen.



die früchte werden anschließend eingefroren, um sie zum einmaischen vorzubereiten.


nach ca. 24 stunden auftauzeit waren die asperln weich genug, um sie für die schnapsbrennerei einzumaischen. nur das rührwerk musste ich etwas adaptieren, was dann ganz gut funktionierte.



Montag, 4. November 2013

ernte

nachdem die ernte abgeschlossen ist und wieder ruhe einkehrt, ein paar eindrücke von der ernte.

der tag beginnt mit dem kistenwaschen.


der erntezug besteht aus sechs erntewagen mit sieben kisten.


durch die vielen regentage hat sich die ernte auf über eine woche erstreckt.


am morgen des liefertages werden in den letzten zeilen noch die spitzen ausgepflückt.

 
die früchte waren zwar wenig, jedoch sehr groß. da geht auch beim pflücken was weiter. nur werden die ganz großen früchte nicht so gerne gekauft. der ertrag bewegte sich heuer bei ca. 3.200 kg pro ha tafelware und ca. 500 kg saftware. das ist bis jetzt die untergrenze.


Sonntag, 14. Juli 2013

marillen reif

ausgesprochen gut im ertrag sind heuer die marillen, leider nur vier bäume. es ist die dritte nennenswerte ernte seit 2005.


die geschätzten 15 bis 20 kg werden sofort aufgegessen und wenn was übrig bleibt, zu marmelade verarbeitet.

Sonntag, 2. Juni 2013

kirschen und regen

die kirschenblüte war sehr vielversprechend. die häufigen niederschläge führen aber dazu, dass die früchte schon aufspringen, bevor sie reif werden. frisch vom baum essen kann man sie noch. oder einmaischen zum schnapsbrennen.

 

apfelwickler-fallen aufgehängt

da im vorjahr trotz verwirrung ein verwurmungsproblem aufgetaucht ist, soll heuer zusätzlich mit lockfallen der flug des apfelwicklers kontrolliert werden. die fallen sollten zwar schon ab mitte april hängen, zum einen hab ich sie aber zu spät bestellt und zum anderen hat sich die leiferung zusätzlich verzögert. die fallen wurden am 22.5. aufgehängt.


in der zusammen gefalteten kunststoff-falle wird auf einem senkrechten blatt der lockstoff-träger aufgesteckt. der lockstoff hält ca. 4 bis 6 wochen. unten wird leimpapier eingelegt. anhand der wöchentlich gefangenen apfelwickler kann die flugintensität beobachtet werden.

das fangergebnis der ersten woche sieht dann ungefähr so aus.


bei anschwellen der fangzahlen wird eine behandlung mit einem im biolandbau erlaubten granulose-virus-präparat empfohlen.

kontrollgang

jede woche wird die bio-birnen-anlage mindestens einmal begangen und kontrolliert. das ergebnis eines solchen kontroll-ganges schaut dann etwa so aus.


die pockenmilbe verursacht pockenartige blatfflecken. sie treten heuer kaum auf. das schadpotential ist sehr gering.


die birnengallmücke schlüpft im boden zu beginn der blüte und legt ihre eier in den befruchteten blüten ab. nach ein bis zwei wochen verlassen die maden die inzwischen schwarz gewordenen früchte und ziehen sich in den boden zurück. mit biologischen präparaten ist die gallmücke sehr schwer zu bekämpfen. empfohlen wird ein auspflücken und vernichten per hand. da müsste man aber annähernd 100 % der früchte erreichen, was ich für unmöglich halte. etwas die hälfte der befruchteten früchte fallen dem gallmückenbefall zum opfer. bei sehr guter befruchtung könnte man von fruchtausdünnender wirkung reden. wenn schlechtem fruchtbehang nach der blüte tut das naürlich weh.


Samstag, 11. Mai 2013

frühlingszeit ist blühzeit

die marille ist der erste blühende baum in der bioobstanlage.


das blühwetter war ausgezeichnet. deshalb sind wenige wochen später schon die ersten früchte sichtbar.


fast zeitgleich blüht bereits die kirsche.


unmittelbar darauf  kommt die birne in die vollblüte.


den abschluss der blühsaison bilden apfel ....


... und pfirsich, der heuer erstmals einen guten fruchtansatz zeigt.


löwenzahn-meer

nach der gelben löwenzahnblüte liegt die bio-obstanlage nun in einem "pusteblumen"-meer.


um möglichst viel futter für die insekten zu bieten, wird mit dem mulchen zugewartet, bis auch spätere blüher abblühen. auch den inzwischen aufgebauten ameisenhaufen tut die ruhe und die deckung gut.


obst im versuch

fallweise probiere ich neue obst- und pflanzenarten aus. die pflanzen werden aus kernen herangezogen.


die beiden pflanzen links hinten sind litschis. sie sind leider nicht frosthart und werden daher immer topfpflanzen bleiben, soferne sie das überleben. in der mitte ist ein johannisbrotbaum, rechts davon ein paar mandarinen-pflanzen.

in den drei töpfen davor sprießen noch fast unsichtbar avocados.


Freitag, 19. April 2013

was soll das denn?

ein wunderwerk journalstischer arbeit erbringt das mostviertelmagazin.

was assoziieren sie mit folgendem titelbild?


chemieeinsatz? genmanipulation? verhinderung von fäulnis durch einbringen von chemikalien?

weit gefehlt. es geht um einen artikel über die impfmüdigkeit beim menschen. wie jedoch die faulende birne in den genuss kommt, für diese geschichte angestochen zu werden, ist in keiner weise nachvollziehbar.

in diesem bild steckt eine gefährliche unterbewusste botschaft drin. das dürfte den verantwortlichen der gazetta de la mostviertel nicht bewusst sein.

Sonntag, 7. April 2013

biogärtnern für intelligente faule

die gelegenheit war günstig. das lagerhaus lud fernseh-bio-gärtner karl ploberger zu einem vortragsabend. 
"die besten gartentipps für intelligente faule" - da könnte auch für bio-obst-bauern etwas dabei sein. 




mit begeisterung schilderte ploberger die 7 grundlagen seiner gartenphilosophie:

1. vielfalt ist wichtig
2. die richtigen pflanzen auf den richtigen standort, hell oder schatten, trocken oder feucht, ton, lehm oder sand
3. kompost einsetzen
4. mulchen
5. mischkulturen
6. gründüngung
7. sanfte schädlingsbekämpfung

die details können sie in den vielen büchern, die ploberger inzwischen geschrieben hat, nachlesen. sie sind - welch ein zufall - auch im lagerhaus erhältlich.

Dienstag, 5. März 2013

bio-kernobst winterschulung

so wie jedes jahr lud auch heuer wieder die lk st. pölten zu einer umfangreichen schulung für bio-kernobsterzeuger. ca. 30 interessierte folgten der einladung am 4.märz 2013.

nach einem eröffnungsstatement von kammersekretär neuhauser berichtet dr. christa lethmayer von der AGES über den aktuellen stand der phytoplasmose-forschung. phytoplasmose ist die ursache für den sog. birnenverfall (engl. pear decline).


dr. andreas spornberger von der BOKU wien setzt sich mit der unterlagen-problematik auseinander.


fritz prem berichtet über die vermarktung von bioobst.

 
für die weiteren dreieinhalb stunden ist karl waltl wieder in seinem element. er berichtet u.a. über feuerbrand und die wildbienenzucht zur bestäubungsförderung.


erst nach einbruch der abenddämmerung ist das seminar zu ende. folgende schlaflose nächte zur verarbeitung der informationsflut sind nicht ausgeschlossen.

Freitag, 22. Februar 2013

erhebung erwerbsobstanlagen

die erhebung der erwerbsobstanlagen in österreich zum 1.12.2013 hat es nun sogar zu einer veröffentlichung auf fruchtportal.de geschafft. demnachsind in österreich 83 % der obstfläche äpfel, 9 % marillen und nur 6 % birnen. die zahl der obstbetriebe ging seit 2007 um 3 % zurück, die fläche blieb aber konstant. den ganzen artikel finden sie unter

http://www.fruchtportal.de/aktuelles/lesen/46753/Erwerbsobstanlagen-Oesterreich-2012-mehr-Anbauflaeche-anhaltender-Rueckgang-Obstbau-Betriebe?utm_medium=twitter&utm_source=twitterfeed

fruchtportal ist eine infoplattform für alle an obst und gemüse interessierten.

Mittwoch, 20. Februar 2013

GLOBALGAP-Schulung

am 19.2.2013 führte die OPST (obst-partner-steiermark) eine GLOBALGAP-schulung in thallern durch. ca. 30 obstbauern vorwiegend aus dem raum st. pölten und krems nahmen teil. etwa ein drittel waren bio-obst-bauern.

im ersten teil des vortrags berichtet willi nuster über die aktuellen änderungen bei der globalgap-zertifizierung. themen sind das online-betriebsheft, gesetzliche änderungen und die überprüfung der sog. herbizid-balken. letzteres betrifft allerdings nur die konventionellen erzeuger.


der zweiten teil gestaltet herr prem. er berichtet ausführlich über das rückstandsmonitoring, das ebenfalls die konventionellen erzeuger betrifft. für mich als bio-obst-erzeuger ist das trotzdem ein interessantes thema.

die analysemethoden sind heute so genau, dass man jedes eingesetzte synthetische präparat zumindest in spuren nachweisen kann. das betrifft bio-erzeuger insofern, da es auch zu pflanzenschutzmitteleinträgen aus der umwelt kommen kann. in unserer region steht selten eine biologische obstanlage neben einer konventionellen. konventionelle äcker verursachen selten einträge. in regionen aber, wo hunderte ha konventionelle obstanlagen stehen und inmitten befinden sich kleine flächen, die biologisch betrieben werden, kann das zu erheblichen problemen beim rückstandsmonitoring führen.

durch gezielteren einsatz von präparaten und bessere wahl von einsatzzeitpunkten konnten die (synthetischen pflanzenschutzmittel-)wirkstoff-rückstände in konventionellen obstprodukten von 2011 auf  2012 erheblich gesenkt werden. auch die konvis bemühen sich sehr, ihre produkte konsequent zu verbessern. mitverantwortlich sind auch die hohen anforderungen des handels, der auch an möglichst geringen rückständen in obst und gemüse interessiert ist.

um den einsatz synthetischer pflanzenschutzmittel im konventionellen apfelbau noch weiter zu senken, wird eine massive ausweitung der sog. verwirrung angestrebt. durch hormonelle verwirrung soll das apfelwicklermännchen so verwirrt werden, dass es das weibchen zur paarung nicht mehr findet. ein bild zum thema verwirrung findet sich in folgendem blogbeitrag  http://biobirne-uta.blogspot.co.at/2012/12/verwirrungsstreifen-eingesammelt.html


beim verlassen des lokals bin ich noch über einen mini mit sonder-beklebung gestolpert. der besitzer des autos kann seinen job nicht verleugnen. es handelt sich um ein kremser kennzeichen!


Montag, 4. Februar 2013

pressereaktion bio-apfeltag

außer in der agrarpresse wurde der bio-apfeltag kaum wahrgenommen. in der zeitschrift "die landwirtschaft" der nö. llk. fand sich unten stehender artikel:

unter "bio-apfeltag" finden sich in google genau zwei einträge. die wiederum führen zu http://biobirne-uta.blogspot.com.

Donnerstag, 31. Januar 2013

erste-hilfe-kurs für globalgap absolviert

für die GLOBALGAP-zertifizierung ist die absolvierung eines erste-hilfe-kurses notwendig. da der letzte nicht mehr reichte, nahm ich die dienstleistung des roten kreuzes in st. pölten in anspruch. der grundkurs dauert 16 stunden, d.h. 4 abende zu 4 stunden und kostet eur 60,-.

das erhaltene zertifikat wird im globalgap-ordner abgelegt. globalgap ist ein produktionsstandard ähnlich ifs (international food standard). daneben gibts auch konzerneigene standards wie zb. bei tesco. der betrieb wird jährlich zertifiziert. beim sog. audit sind 76 major-must-bedingungen, 114 minor-must- und 19 should-aufgaben zu erfüllen.

es ist zb. gut nachvollziehbar, dass über leuchten eine kunststoffabdeckung angebracht sein muss, damit im falle eines bruches keine glasscherben ins erntegut fallen. im lagerraum für die biologischen pflanzenschutzmittel muss eine künstliche lichtquelle vorhanden sein, da man dem biobauern nicht zutraut, dass er eine ordentliche taschenlampe zur hand nimmt oder einen fraglichen behälter zur nächsten lampe trägt und dort überprüft, ob es sich um das richtige präparat handelt.

der erste-hilfe-kurs war jedenfalls wichtig. hoffentlich brauche ich das nicht, was ich dort lerne.

Mittwoch, 30. Januar 2013

bericht fruchtportal - bio-apfeltag wien

auch auf der infoplattform fruchtportal.de wird über den ersten wiener bio-apfel-tag berichtet.

http://www.fruchtportal.de/aktuelles/lesen/46267/Oesterreich-Bio-Apfel-startet-in-die-Hochsaison

auf fruchtportal.de werden meldungen aus der obst- und gemüse-branche veröffentlicht. interessierte können das newsletter abonnieren oder auf facebook folgen.

Freitag, 25. Januar 2013

bio-apfel-tag in wien / zweiter teil

für 16.00 uhr war das branchentreffen angesagt.


die sog. heumühle in der heumühlgasse ist das angeblich älteste nicht-kirchliche gebäude in wien. 


das holz im innenraum dürfte noch aus der zeit der errichtung stammen.

 
di manuela göll moderierte das programm.


auch die presse, überwiegend agrarpresse, war zahlreich vertreten.


das einstiegsstatement hielt dr. michael blass, erst kürzlich bestellter geschäftsführer der ama-marketing.


fritz prem setzte sich tiefergehend mit der bioobstproduktion auseinander.


demnach ist österreich europaweit der drittgrößte bio-apfel-produzent, die bio-haupt-sorten sind golden delicious, jonagold, gala und topaz. die sorten verteile sich auf folgende hauptanbaugebiete:


anschließend gibt promi-koch christian petz ein paar tipps zur verwendung von äpfeln in der feinschmecker-küche.


frau mag. barbara köcher-schulz hat das projekt bio-apfel-tag seitens der ama organisiert.


abschließend wurden bio-äpfel der sorten topaz, gala, opal, pinova und braeburn sowie apfelmost und 
apfelhäppchen verkostet.

zufällig treffen sich zwei bekannte aus schulzeiten nach 33 jahren wieder.

 
martina und maria haben sich sichtlich gut unterhalten.